Fühlst du dich ständig unter Strom? Gestresst, angespannt und unzufrieden?
Es ist immer viel zu tun, im Job und privat. Viele verschiedene Aufgaben prasseln auf dich ein und du schaffst es nur selten konsequent an einer dranzubleiben. Du nimmst dir vor öfter mal nein zu sagen, aber es ist dir auch wichtig Ansprüchen gerecht zu werden – deinen eigenen und denen anderer. Du möchtest deine Aufgaben schnell und zuverlässig erledigen. Fehler sind nicht so dein Ding. Und trotzdem verzettelst du dich.
Wie kommt es, dass die einen ständig gestresst und angespannt sind, während andere scheinbar mit viel Leichtigkeit und Gelassenheit durch ihr Leben gehen?
Unter anderem spielen hier Glaubenssätzen eine Rolle, die uns oft gar nicht bewusst sind. Meist tragen wir sie seit unserer Kindheit mit uns herum. Mitgegeben wurden sie uns von gut meinenden Eltern, Lehrern oder anderen Bezugspersonen. Sie wollten uns beibringen, wie ein gutes Leben gelingen kann. Und damit lagen sie auch gar nicht immer verkehrt.
Das Problem beginnt nämlich erst dann, wenn diese Glaubenssätze, die als deine inneren Antreiber fungieren einen zu großen und ungesunden Einfluss auf dein Leben nehmen. Oft handelst du automatisiert nach ihnen. Das passiert sehr oft in Stresssituationen.
Kennst du deine inneren Antreiber?
Folgende Antreiber gibt es:
- „Sei stark“
- „Sei perfekt“
- „Mach es allen recht“
- „Streng dich an“
- „Mach schnell“
Kommt dir der ein oder andere bekannt vor? Oder auch mehrere? Prinzipiell bringen uns diese Antreiber durchaus Vorteile, gerade in der Arbeitswelt. Jemand der stark ist hat eine hohe Belastbarkeit, der/die Perfekte liefert großartige Arbeit ab, wer es anderen recht machen kann, fügt sich gut im Team ein. Wer sich anstrengt arbeitet engagiert und der/die Schnelle schafft viel weg.
Das Problem liegt in der Übertreibung und in der Unbewusstheit. Wenn wir uns der Antreiber nicht bewusst sind und unreflektiert nach ihnen handeln, dann führt dies unweigerlich zu Stress, Überlastung und Unzufriedenheit. Und Stress wiederum verstärkt die Antreiber, weil wir in stressigen Situationen gerne in Automatismen verfallen. Ein Teufelskreis, der sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Und damit definitiv das Gegenteil von Gelassenheit und Wohlbefinden…
Wie kannst du gelassener werden?
Die Antreiber bewusst machen: zunächst einmal solltest du dir deiner inneren Antreiber bewusst sein, damit es dir auffällt, wenn du gerade nach ihnen handelst. Welcher der inneren Antreiber „triggert“ dich am meisten? Wenn du an eine Stresssituation denkst, nach welchem Antreiber hast du vor allem gehandelt? Was zieht sich durch dein Leben wie ein roter Faden?
Selbstmitgefühl: würdest du deinem Freund/deiner Freundin ständig zubrüllen: „sei perfekt, streng dich an, mach schnell etc.“? Wohl eher nicht. Also sei auch mit dir selbst ein wenig nachsichtiger.
Reflektieren: Ist es jetzt gerade wichtig und hilfreich dem Antreiber zu folgen? Tue ich mir damit jetzt und in diesem Moment etwas Gutes? Kann es auch anders gehen?
Erlauber: Finde zu deinem Antreiber den für dich passenden Erlauber. Dieser neue Glaubenssatz kann den Antreiber auf ein gesundes Maß reduzieren:
Beispiele
- Statt „Sei stark“ lieber: ich darf Gefühle zeigen; ich darf um Hilfe bitten; ich darf offen sein
- Statt „Sei perfekt“ lieber: Ich bin gut genug; ich bin wertvoll durch das, was ich bin; ich darf auch Fehler machen und aus ihnen lernen; ich muss nicht alles kontrollieren
- Statt „Mach es allen recht“ lieber: Meine Bedürfnisse und Wünsche sind auch wichtig; ich muss nicht bei allen beliebt sein; ich darf auch „Nein“ sagen
- Statt „Streng dich an“ lieber: es darf auch leicht gehen; ich darf auch Spaß haben; es ist auch wertvoll, wenn es leicht geht; ich darf mich entspannen
- Statt: „Mach schnell“ lieber: ich darf mich entscheiden, ob und wann ich mich beeile; ich darf mir Zeit lassen; ich darf Pausen machen
Überlege dir einen für dich passenden, individuellen Erlauber. Wenn du diesen Erlauber bewusst in deine Gedanken und dein Leben integrierst und natürlich regelmäßig anwendest wirst du Schritt für Schritt zu mehr Gelassenheit kommen.
Versuche in Stresssituationen immer zu reflektieren: lasse ich mich gerade von einem alten Glaubenssatz antreiben? Möchte ich so reagieren, wie ich jetzt gerade reagiere? Könnte es auch anders, gelassener gehen?
Wichtig: Ärgere dich nicht, wenn das mit der Gelassenheit nicht gleich so funktioniert, wie du es gerne hättest. Du kannst nicht immer nur gelassen reagieren und vor allem kannst du dich nicht von einem Tag auf den anderen ändern. Gelassenheit heißt auch das zu akzeptieren.
Wenn du Unterstützung und Begleitung auf deinem Weg zu mehr Gelassenheit möchtest, dann wende dich gerne an mich.